Mit Befremden habe ich vor einigen Tagen die Neuanlage des Westteiles des ehemaligen Sedanplatzes in Augenschein genommen. Auffällig ist , daß unsere Stadtverwaltung es Grau in Grau liebt . Siehe auch die hervorragende Ausgestaltung des "Zentrums am Bahnhof". Es drängt sich auf , daß man sich Theodor Storms "Graue Stadt am Meer" zum Vorbild genommen hat.
Steht man oben auf der Rampe fällt sofort auf , daß im Auslauf der Rampe ein Stahlpfeiler steht , der ein unfallträchtiges Hindernis darstellt. War es den Planern nicht möglich die Rampe wenige Grad Richtung Berliner Allee zu verschwenken?
Der nächste Gedanke war , was passiert wenn während der Fahrt Rampe abwärts ein Verkehrsteilnehmer im Auslauf unvermittelt auftaucht?
Da gibt es wohl mehrere Varianten:Beide Verkehrsteilnehmer kommen glatt an einander vorbei(wenig wahrscheinlich). Durch den Fahrtüberschuss durch die Rampe kann der Talfahrer nicht mehr ausweichen und stößt mit dem anderen Zusammen. Nächste Möglichkeit stellt das Ausweichen mit Aufprall auf den Stahlpfeiler dar. Zu guter Letzt ist auch die Möglichkeit des Besuches der Weinhandlung Nietmann durch das Schaufenster zu berücksichtigen.
Ehrlich gestanden die Varianten 2 bis 4 sagen mir beim besten Willen nicht zu.
Da muß man sich schleunigst verwaltungsseitig eine Lösung einfallen lassen. Vielleicht eine Ampelregelung? Auch eine Höchstgeschwindigkeit von 5 km/h wäre denkbar. Bei höheren Geschwindigkeiten dürfte die Fliehkraft den Radfahrer beim Ausweichen aus der Bahn werfen.
Auch auffällig ist die seitlich angebrachte Sprungschanze für ambitionierte Country-Cross-Fahrer. Allerdings haperts mit dem Auslauf auf der Berliner Allee!
In der Begründung der Ratsvorlage steht u.A. auch , man wolle den Radverkehr aus der Südstadt in die Trogstrecke leiten. Das wäre auf der falschen Fahrbahnseite . Dieses Verhaltung wurde vom stelv. Vorsitzenden des ADFC Hofmann als grob verkehrswidrig bezeichnet. In der STVO steht so glaube ich etwas von dem Rechtsfahrgebot. Vielleicht gibt es in Lehrte eine Ausnahmeregelung?
Auch die Sichtachse auf das Rathaus (hier Chateau de ville) ist eine originelle Begründung in der Ratsvorlage. So etwas hat man früher im absolutistischen Frankreich gebaut. Ich denke wir habe diese Zeit überwunden oder etwa doch nicht?