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   Lehrter Baufiasko in zwei Bauabschnitten
Umbau der Burgdorfer Straße ist eine Serie von Pannen
Die Lehrter Bauverwaltung hat wohl auch ihr Prestigeprojekt Umbau der Burgdorfer Straße mit der Problemlösungsmethode "trial and error" realisierr. Denn nur durch die Anwendung dieser Methode, die einer ständigen taktischen Anwendung von "Versuch und Irrtum" folgt, lassen sich der Bürgerschaft noch einigermaßen plausibel die ständigen und leider sehr teuren Nachbesserungen durch das Lehrter Bauamt erklären. Bei der Methode trial and error werden solange Lösungsmöglichkeiten ausprobiert, bis einmal das gewünschte Planungsziel erreicht ist. Dabei werden selbst kostenintensive Fehlschläge in Kauf genommen. Wegen der besonderen Verantwortung dem Steuerzahler gegenüber ist diese Methode in der öffentlichen Verwaltung unzulässig. Das sollte eigentlich auch für das Bauamt Lehrte gelten!
Erinnern wir uns.Im Dezember 2001 wurde der erste Bauabschnitt des Umbaus der Burgdorfer Straße freigegeben. Bereits kurz darauf gab es Probleme am neu verlegten Straßenpflaster. Lehrte verfügte plötzlich in der Burgdorfer Straße über " klappernde Steine ".
Ende September 2006 wurde dann bekannt, daß die Stadt Lehrte aufgrund eines gerichtlichen Vergleichs die Hälfte der auf eine sechsstellige Summe veranschlagten Reparaturkosten zu übernehmen habe. Im gerade vor einem Monat verabschiedeten Haushalt 2007 der Stadt Lehrte sind deshalb 326.000 Euro für die notwendige Sanierung des klappernden Plasters eingestellt. |
Bisher fragte ein rechtschaffender Kaufmann nach der Verantwortlichkeit für diese Fehlleistung
Die Kaufleute an der Burgdorfer Straße waren selbstverständlich besonders interessiert, daß der Umbau der Straße recht zügig und mit einem guten Ergebnis erfolgen würde.
Die bevorstehenden umfangreichen Sanierungsarbeiten nach relativ kurzer Zeit der Fertigstellung des ersten Bauabschnitts werden den Kaufleuten in diesem Baubschnitt nun erneut unerträgliche Einnahmeverluste und Behinderungen bescheren. So ist es auch völlig verständlich, daß im Zuge der öffentlichen Darstellung des grundsätzlich positiven Ergebnisses, zügig einen einstimmig angenommenen Haushalt 2007 durchgebracht zu haben, die Verwaltung und der Rat der Stadt von dem Kaufmann Herrn Keuken nach der Verantwortlichkeit in dieser Sache befragt wurden. Diese Frage hätte schon längst verantwortungsvoll von den nunmehr Befragten erhoben und abschließend geprüft werden müssen!
Das war aber deutlich erkennbar nicht erfolgt, denn keiner der Befragten konnte Herrn Keuken auf dessen berechtigte Frage eine Antwort erteilen. |
Der 2. Bauabschnitt ist von weiteren Pannen begleitet, die noch kein Ende haben
Der zweite Umbauabschnitt im Südteil der Burgdorfer Straße sollte aus dem Straßenabschnitt zwischen Friedrich- und Parkstraße eine Einbahnstraße entstehen lassen und hier eine Flaniermeile und Fußgängerzone gestalten. Im Haushalt 2006 sind für diesen Projektteil immerhin 995.000 Euro eingestellt worden.Wahrlich eine stolze Summe!
Viele Bürger haben dann erschrocken zur Kenntnis nehmen müssen, daß viele der Platanen rechts und links der Burgdorfer Straße in diesem Baubschnitt gefällt wurden.
Der geplante Bauabschlußtermin dieser Arbeiten platzte nicht zuletzt weil ein erheblicher Teil des bereits neu verlegten Pflasters wieder aufgenommen und erneut verlegt werden mußte.
Kurz vor dieser Phase konnten Gäste der Eisdiele Dolomiti oder andere Besucher des Südteils der Burgdorfer Straße in Höhe des Kurt-Hirschfeld-Forums ein nach Süden in Richtung Parkstraße weisendes blau-weißes Verkehrszeichen mit der Aufschrift "Einbahnstraße" sehen und sich wundern, wie viele Kraftfahrer dieses Zeichen ignorierten und auf diesem Straßenstück in Richtung Norden fuhren. Wer sollte es ihnen verdenken? Ihnen war die Zufahrt in diesen Teil der Straße nicht untersagt. Natürlich wollten sie dann auch danach ihr Auto weiterhin nutzen und mußten somit gegen das nicht gerade sinnvoll aufgestellte Zeichen beim Verlassen des Straßenstückes verstoßen. Es sei denn, sie hätten ihre Autos in Teile zerlegt und so wieder aus diesem Straßenteil getragen.
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Nach Freigabe des 2. Bauabschnittes wurde klar, daß das Bauziel nicht erreicht ist
Auf allen Seiten wurde dann die endgültige Freigabe des zweiten Bauabschnittes nach monatelangen Umbauarbeiten sehnsüchtig erwartet. Natürlich berichtete die Ortspresse über das große Ereignis. Doch nur wenige Tage später mußte derselbe Redakteur feststellen, daß sich die Kraftfahrer nicht an die doch hier geplante Einbahnstraßenregelung hielten. Erst ein aufmerksamer Bürger machte den Reporter darauf aufmerksam, daß es hier gar keine Einbahnstraßen-Kennzeichnung gab. Inzwischen waren auch die zuvor erwähnten bereits aufgestellten Einbahnstraßenzeichen wieder zurückgebaut.
So verfügt nun auch Lehrte über eine unechte Einbahnstraße, die aber nicht das Ausbauziel war.
Am 16.1.07 mußte man in der Lehrter Presse dann auch noch lesen, daß die Polizei 55 Kraftfahrer erwischte, die die Fußgängerzone im südlichsten Teilstück der Burgdorfer Straße ignorierten und dafür zur Kasse gebeten wurden. Der zuständige Baudezernent der Stadt Lehrte erkannte erst jetzt, daß die Ampel am Ende dieses Teilstückes den von Norden kommenden Kraftfahrern die Befahrbarkeit dieses Straßenteilstückes vorgaukele. Aber es ist nicht diese Ampel allein, die die Kraftfahrer vom Erkennen einer Fußgängerzone abhält! Dieses "Füßgängerzonenstück" sieht eben gar nicht wie ein solches aus, denn es weist kaum erkennbare Geschäfte mit Ausnahme eines empfehlenswerten Uhrengeschäftes auf - und Fußgänger sieht man in diesem Teilstück eben auch nicht. Das Bauamt möchte nun die irritierende Ampel abbauen lassen. Sollte das noch immer nicht den erhofften Erfolg bringen, wird der Einbau versenkbarer Poller in Betracht gezogen. Nachgedacht habe man bereits über diese Möglichkeit. Hoch lebe die Methode trial and error. wiku |
Verantwortlich für diesen Artikel: wiku (siehe Autorenliste)
geschrieben am
21.01.2007
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Letzte Aktualisierung: 4.3.2009
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